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„In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen“
(Johannes 1, 4).
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
der Evangelist Johannes beschrieb Jesu vor fast 2000 Jahren als das Licht der Welt. Gerade in der Gegenwart haben wir ein solches Licht dringend nötig. Die Coronapandemie fordert uns alle. Aber nicht nur das. In den kommenden Jahren werden wir uns alle den Folgen des Klimawandels stellen müssen. Deshalb ist es gerade an Weihnachten und am Jahresende wichtig nachzufragen, wie das Christfest uns ein Licht in der Welt entzünden kann...
Falschnachrichten, Egoismus und Hass haben in den letzten Jahren dazu geführt, die sozialen und demokratischen Grundlagen unserer Gemeinschaft infrage zu stellen. Dagegen finden wir in der Bergpredigt eine universale Botschaft der Humanität und Menschlichkeit.
Im Alltag entsteht manchmal zu unrecht der Eindruck, dass der Stärkere gewinnt. Die Coronapandemie unterstreicht mit der Lautstärke des vorgebrachten Hasses möglicherweise zunächst diesen Eindruck. Egoismus, suggestiver Hass und Manipulation können jedoch in einer Gemeinschaft nicht auf Dauer bestehen. Der Grund: diese Faktoren zerstören jede menschliche Gemeinschaft. Einige Philosophen haben diese Faktoren auch als Kräfte der „Entfremdung“ bezeichnet.
Solidarität, Respekt, die Sorge um seinen Nächsten und vor allem die Fürsorge für die Schwachen in unserer Gesellschaft stellen die Grundlage unseres Zusammenlebens dar. Die Wissenschaft können wir als ein Geschenk für die gesamte Menschheit betrachten, das wir als Instrument zur Verwirklichung dieser Vision einsetzen können. Die Wissenschaft ermöglicht es uns, dass es nicht heißen muss: derjenige mit dem stärksten Immunsystem überlebt. Wissenschaft basiert auf Solidarität. Eine Gemeinschaft fördert Forschung und diese gibt Erkenntnisse zur Förderung der Gemeinschaft zurück.
Durch die Kombination aus Solidarität und dem Drang nach Wissen, Bildung und Kultur nähern wir uns als Gemeinschaft der Freiheit an. Einer Freiheit, in der nicht der Stärkere und der starke Einzelne gewinnt, sondern eine geteilte Freiheit. Eine Freiheit von den scheinbar notwendigen Zwängen ungerechter Machtverhältnisse und eine Freiheit zum respektvoll geteilten Leben. Eine soziale, demokratische und ökologische Freiheit.
Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2022.
Herzliche und solidarische Grüße,
Melanie Oertel & Nikolai Häußermann