Die SPD-Gemeinderatsfraktion und der Landtagsabgeordnete Thomas Reusch-Frey informierten sich am vergangenen Donnerstag bei der Marbacher Tafel über den Umfang der überwiegend ehrenamtlichen Arbeit, die Finanzierung der Fixkosten, Ausblicke in die Zukunft und Wünsche an Stadtverwaltung und Gemeinderat.
Fünfundzwanzig ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen die Ladenleiterin Susanne Elsner bei ihrer täglichen Arbeit. Manche tun dies einmal wöchentlich, manche einmal im Monat – jede Hilfe ist willkommen. Fahrer Michael Schuster sorgt am Vormittag durch seine Touren zu Supermärkten, Bäckereien und verschiedenen Einzelhandelsgeschäften für den täglichen Nachschub. Anschließend werden die Waren von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in die Regale eingeräumt und von 11.30 Uhr bis 13.00 Uhr (Dienstag – Freitag) und 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr (Samstag) an die Kundschaft verkauft. Insgesamt gibt es in Marbach einen Kundenstamm von ca. 140 Personen, von dem täglich ca. 35 Personen das Angebot wahrnehmen. Häufig sammeln sich die Kunden bereits vor den Öffnungszeiten vor der Tafel und bekommen dann durch die Verteilung von Losnummern Einlass in Gruppen.
Bei den Einnahmen handelt es sich ausschließlich um Cent Beträge, die die monatlichen Fixkosten für Miete, Mietnebenkosten, Kühlfahrzeug, Reparatur- und Benzinkosten und die Entschädigung der hauptamtlich Beschäftigten nicht decken. Der 1. Vorsitzende Herr Prof. Dr. Ewald Pruckner bezifferte den monatlichen Abmangel trotz der überwiegend ehrenamtlichen Helfer auf rund 1000 Euro. Zur Deckung sind Spenden, ob groß oder klein, herzlich erwünscht. Die SPD Marbach wollte mit dem Erlös der Veranstaltung „Kabarett trifft Politik“ die Marbacher Tafel unterstützen. Nachdem diese Veranstaltung wegen einer Erkrankung Otmar Trabers ausfallen musste, beschloss die SPD-Gemeinderatsfraktion in den eigenen Reihen zu sammeln und die Stadträtin und Zweitkandidatin für die Landtagswahl Ute Rößner konnte eine rote Geldbox mit 280 Euro übergeben. Bei der Übergabe betonte sie die wichtige Arbeit der Tafeln allgemein und der Marbacher Tafel im Besonderen.
Welche Auswirkungen die zukünftige Aufnahme von Flüchtlingen in Marbach haben wird, beschäftigt den Vorstand augenblicklich. Herr Prof. Dr. Pruckner schätzt, dass er mit seinem Team mit seiner augenblicklichen Ausrichtung noch weitere 25 Personen bewältigen kann. Alles was über diese Reserve hinausgeht, bedarf einer neuen Ausrichtung und neuer Strukturen. Bei einem weiteren Wachstum wären natürlich auch neue, zusätzliche Lieferanten notwendig. Auch hier ist man über jede Unterstützung dankbar.
Den Stadt- und Kreisräten gaben die Verantwortlichen zwei Wünsche mit auf den Weg. Eine große Hilfe wäre, wenn vor der Tafel wenigsten für die Zeit von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr ein Stellplatz reserviert werden könnte. Die Arbeit des Fahrers und der Ehrenamtlichen könnte dadurch bei der Anlieferung der Waren deutlich vereinfacht werden. Die SPD-Gemeinderatsfraktion wird sich dieser Angelegenheit annehmen und einen entsprechenden Antrag stellen. An die Adresse der Kreisräte Ernst Morlock und Heinz Reichert wurde der Wunsch gerichtet, sich beim Landkreis dafür einzusetzen, dass die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Tafeln ganz allgemein durch den Erlass der Müllgebühren unterstützt werden.
Die SPD-Gemeinderatsfraktion und der Landtagsabgeordnete Reusch-Frey konnten sich von der hervorragenden Arbeit überzeugen und wünschen der Marbacher Tafel viel Erfolg und viel Unterstützung bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.
Ernst Morlock